Der Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas hat kürzlich eine Liste der leistungsstärksten börsengehandelten Fonds (ETFs) des letzten Jahrzehnts veröffentlicht. Interessanterweise schafften es zwei Spot-Bitcoin-ETFs in die Top Ten, was angesichts ihres jungen Alters eine beachtliche Leistung ist. BlackRocks IBIT belegte den vierten und Fidelitys FBTC den neunten Platz auf dieser Liste. Die meisten anderen Fonds unter den Top Ten gibt es bereits seit 2020, sodass sie viel mehr Zeit hatten, um zu wachsen, aber diese beiden Bitcoin-ETFs wurden erst im Januar, vor weniger als zehn Monaten, aufgelegt.
Balchunas betonte, wie beeindruckend es sei, dass sowohl BlackRocks als auch Fidelitys Bitcoin-ETFs in so kurzer Zeit so viel erreicht hätten. Er erwähnte, dass allein in diesem Jahrzehnt etwa 2.000 ETFs aufgelegt wurden, aber nur 10 von ihnen über ein verwaltetes Vermögen (AUM) von über 10 Milliarden US-Dollar verfügen. Er wies außerdem darauf hin, dass die Hälfte der Liste aus etablierten Fonds von Unternehmen wie JP Morgan, Dimensional Fund Advisors und Capital Group besteht. Dass Bitcoin-ETFs mit diesen etablierten Fonds konkurrieren können, ist eine erstaunliche Leistung.
Das verwaltete Vermögen (AUM) von BlackRocks IBIT-ETF erreichte massive 21,52 Milliarden US-Dollar, während Fidelitys FBTC bei 9,87 Milliarden US-Dollar liegt. Diese Zahlen zeigen, wie groß das Interesse an Krypto-ETFs ist. Dieser Erfolg hat sowohl BlackRock als auch Fidelity zu führenden Unternehmen auf dem Bitcoin-ETF-Markt gemacht. Die erheblichen Geldzuflüsse in diese Fonds zeigen auch, wie stark Krypto-bezogene ETFs gewachsen sind und was die Zukunft für diesen Markt bereithalten könnte.
Einer der Gründe für den rasanten Aufstieg von BlackRocks und Fidelitys Bitcoin-ETFs ist das allgemeine Wachstum von Krypto-ETFs. Seit ihrem Start am 11. Januar haben Bitcoin-ETFs zusammen über 45 Milliarden US-Dollar eingebracht und sind damit die am schnellsten wachsenden ETFs der Geschichte. Die Nachfrage nach einem Engagement in Bitcoin über diese Finanzprodukte war beispiellos. Sowohl institutionelle als auch private Anleger suchen nach sicheren und regulierten Möglichkeiten, in Kryptowährungen zu investieren, und diese ETFs bieten genau das.
Die Zuflüsse von 45 Milliarden US-Dollar für Bitcoin-ETFs sind noch beeindruckender, wenn man bedenkt, dass der Oktober für diese Fonds ein durchwachsener Monat war. In den ersten Tagen des Monats verzeichnete BlackRocks IBIT-ETF Zuflüsse in Höhe von 40,8 Millionen US-Dollar, kurz darauf jedoch Abflüsse in Höhe von 13,7 Millionen US-Dollar. Fidelitys FBTC-ETF verzeichnete ein ähnliches Muster mit einem Abfluss von 144,7 Millionen US-Dollar, gefolgt von einem Zufluss von 21,1 Millionen US-Dollar. Diese Bewegungen deuten darauf hin, dass Anleger zwar immer noch an Bitcoin-ETFs interessiert sind, aber aufgrund der breiteren Marktbedingungen vorsichtig sind.
Andere Bitcoin-ETFs wie Bitwises BITB, Invescos BTCO, Franklin Temples EZBC und VanEcks HODL verzeichneten im gleichen Zeitraum nur geringe bis keine Zuflüsse. Einige verzeichneten sogar kleine Abflüsse, was zeigt, dass nicht alle Bitcoin-ETFs die gleiche Performance wie BlackRock und Fidelitys erzielen. Auch Grayscale’s GBTC- und Mini-BTC-ETFs sowie Wisdom Trees BTCW und Valkyries BRRR wiesen nur minimale Aktivitäten auf, was die Wettbewerbsnatur des Krypto-ETF-Marktes unterstreicht.
Ein ETF, der sich aus einem anderen Grund hervorhebt, ist ARKs ARKB, der drei Tage in Folge Abflüsse verzeichnet hat. An zwei aufeinanderfolgenden Tagen im Oktober verlor ARKB 84,3 Millionen US-Dollar und 60,3 Millionen US-Dollar, was die vorherigen Verluste noch verstärkte. Trotz dieser negativen Entwicklungen glauben viele Analysten, dass Bitcoin-ETFs im Allgemeinen gut positioniert sind, um im Laufe des Monats weitere Zuflüsse zu verzeichnen.
BlackRock erhielt kürzlich die Genehmigung, den Optionshandel für seinen IBIT-ETF anzubieten, was die Attraktivität noch weiter steigern könnte. Viele Investoren nutzen den Optionshandel, um ihre Positionen abzusichern oder spekulativere Wetten auf den zukünftigen Preis eines Vermögenswerts abzuschließen. Da BlackRock nun über diese Genehmigung verfügt, wird erwartet, dass andere Bitcoin-ETFs wie Fidelitys FBTC diesem Beispiel folgen werden. Diese neue Funktion könnte noch mehr institutionelle Investoren anziehen, die sich mehr Flexibilität im Handel mit Bitcoin-ETFs wünschen.
Während das Wachstumspotenzial weiterhin stark ist, war die jüngste Performance von Bitcoin etwas glanzlos. Seit Anfang Oktober ist der Bitcoin-Preis um 6 % gefallen und von über 64.000 US-Dollar auf rund 60.773 US-Dollar gesunken. Laut Daten von CoinMarketCap ist er allein in den letzten 24 Stunden um 1 % gefallen. Der Preisrückgang ist zum Teil auf anhaltende Konflikte im Nahen Osten zurückzuführen, die zu Unsicherheit auf den globalen Märkten geführt haben. Investoren ziehen sich aus riskanteren Anlagen wie Kryptowährungen zurück, was zu einem kurzfristigen Rückgang des Bitcoin-Werts führt.
Die geopolitische Lage hat Bedenken hinsichtlich der Reife von Bitcoin als Anlagegut geweckt. Einige Investoren zweifeln daran, ob Bitcoin in Krisenzeiten als zuverlässiger Wertspeicher dienen kann, besonders im Vergleich zu traditionelleren sicheren Häfen wie Gold. Obwohl Bitcoin oft als „digitales Gold“ bezeichnet wird, deutet seine jüngste Performance darauf hin, dass es möglicherweise noch nicht bereit ist, diese Rolle vollständig zu übernehmen.
Trotz des jüngsten Preisrückgangs bleiben viele Investoren hinsichtlich der langfristigen Aussichten von Bitcoin optimistisch. Historisch gesehen war der Oktober einer der besten Monate für Bitcoin, wobei die Kryptowährung in fast jedem Oktober seit 2013 Zuwächse verzeichnete. Nur dreimal im letzten Jahrzehnt hat Bitcoin für den Monat negative Renditen ausgewiesen. Angesichts dieses Trends glauben einige Experten, dass der aktuelle Abschwung nur vorübergehend ist und sich Bitcoin noch vor Monatsende erholen könnte.
Die Zukunft von Bitcoin-ETFs sieht rosig aus, zumal immer mehr institutionelle Investoren einsteigen. Die Einführung des Optionshandels für BlackRocks IBIT-ETF wird wahrscheinlich noch mehr Investoren anziehen, die nach neuen Möglichkeiten suchen, sich in Bitcoin zu engagieren. Da darüber hinaus immer mehr Länder und Finanzinstitute Kryptowährungen annehmen, wird die Nachfrage nach regulierten Produkten wie Bitcoin-ETFs voraussichtlich steigen.
Auch wenn geopolitische Spannungen die kurzfristige Performance von Bitcoin weiterhin beeinträchtigen könnten, bleiben die Gesamtaussichten für Bitcoin-ETFs positiv. Anleger sehen Bitcoin-