Bitcoin-Fonds fallen, da Anleger auf Kursabschwung setzen
Im September setzen Anleger zunehmend darauf, dass der Preis für Bitcoin sinken wird. In der vergangenen Woche haben viele ihr Geld rasch aus börsengehandelten Bitcoin-Fonds (ETFs) abgezogen. Diese Fonds werden von namhaften Unternehmen wie Fidelity, ARK Invest und anderen an der Wall Street verwaltet, die Möglichkeiten zur Investition in Bitcoin bieten.
Anleger ziehen 320 Millionen US-Dollar aus Bitcoin-Fonds ab
Laut einem Bericht von CoinShares, einem Unternehmen, das Vermögenswerte verwaltet, wurden in der letzten Woche insgesamt 320 Millionen US-Dollar aus Bitcoin-Fonds abgezogen. Dies geschah, als mehr Menschen darauf setzten, dass der Preis von Bitcoin fallen würde. Diese Wetten werden mit Hilfe von „Short-Bitcoin-Investmentprodukten“ abgeschlossen, die es Anlegern ermöglichen, Gewinne zu erzielen, wenn der Preis von Bitcoin sinkt. Tatsächlich wurden 4,4 Millionen US-Dollar in diese Short-Bitcoin-Produkte investiert, der höchste Betrag seit März.
BlackRock sticht mit positiven Zuflüssen heraus
Während die meisten Fonds Abflüsse verzeichneten, folgte BlackRock, der größte Vermögensverwalter der Welt, diesem Trend nicht. Stattdessen flossen im gleichen Zeitraum mehr als 219 Millionen US-Dollar in seinen iShares Bitcoin ETF. Damit ist BlackRock der einzige große Fondsmanager, der mehr Geld hinzugewinnt, was zeigt, dass einige Anleger immer noch an das Potenzial von Bitcoin glauben.
Warum ziehen Anleger ab?
CoinShares, das in der letzten Woche ebenfalls 4 Millionen US-Dollar aus seinen Bitcoin-Fonds verlor, glaubt, dass diese Veränderung im Anlegerverhalten auf starke Wirtschaftsdaten aus den USA zurückzuführen ist. Der Bericht legt nahe, dass die besser als erwartete Wirtschaftsleistung die Chancen verringert hat, dass die Federal Reserve die Zinssätze um 50 Basispunkte senkt. Dies ist wichtig, da die Zinssätze große Auswirkungen auf Investitionen wie Bitcoin haben können.
Wie sich die Zinssätze auf Bitcoin und andere Kryptowährungen auswirken
Die Zinssätze sind für Bitcoin und andere Kryptowährungen von entscheidender Bedeutung. Wenn die Zinssätze hoch sind, werden riskantere Anlagen wie Bitcoin weniger attraktiv, da Anleger sicherere Renditen erzielen können, indem sie Bargeld auf hochverzinslichen Konten halten. Aus diesem Grund werden Bitcoin und andere digitale Vermögenswerte, die als „riskante“ Anlagen gelten, in einem Hochzinsumfeld weniger attraktiv.
Die Rolle der Federal Reserve auf den Kryptomärkten
Die Anleger warten seit letztem Jahr darauf, dass die Federal Reserve die Zinssätze senkt, als die Zentralbank sie auf den höchsten Stand seit zwei Jahrzehnten anhob. Viele glauben, dass bald ein Politikwechsel bevorsteht. Im August deutete Jerome Powell, der Vorsitzende der Federal Reserve, an, dass die Zinssätze bald gesenkt werden könnten, was sich auf den Kryptowährungsmarkt auswirken könnte.
US-Wirtschaftsdaten und ihre Auswirkungen auf die Märkte
Am Freitag meldete das US-Handelsministerium, dass der Preisindex für die persönlichen Konsumausgaben – ein wichtiges Maß für die Inflation – im letzten Monat um 0,2 % und im letzten Jahr um 2,5 % gestiegen ist. Diese Daten entsprachen den Erwartungen der Analysten. Die Märkte interpretierten diese Informationen jedoch als Zeichen dafür, dass die Federal Reserve die Zinssätze eher um einen Viertelprozentpunkt als um den signifikanteren halben Prozentpunkt senken wird.
Auch Ethereum und andere Kryptowährungen betroffen
Der Trend, Geld aus Krypto-Fonds abzuziehen, beschränkte sich nicht nur auf Bitcoin. Der Bericht von CoinShares stellte außerdem fest, dass Anleger in Europa aus Kryptowährungs-Fonds Kasse machten, einschließlich solcher, die eine Beteiligung an Ethereum bieten, der zweitgrößten Kryptowährung nach Marktkapitalisierung. Insgesamt wurden 5,7 Millionen US-Dollar aus Ethereum-Anlageprodukten abgezogen. Dies geschieht, nachdem die US-Börsenaufsichtsbehörde im Mai Ethereum-ETFs genehmigt hat, was das Interesse an der Kryptowährung ankurbeln sollte.
Bitcoins Preiskämpfe
Derzeit liegt der Preis für Bitcoin bei 58.622 US-Dollar pro Coin. Dies entspricht einem Rückgang von 7 % in den letzten sieben Tagen, laut Daten von CoinGecko. Bitcoin liegt derzeit 20 % unter seinem Allzeithoch von 73.737 US-Dollar, das er im März nach der Genehmigung von Bitcoin-ETFs auf dem US-Markt erreicht hatte.
Was bedeutet das für die Zukunft?
Der jüngste Trend, Geld aus Bitcoin- und anderen Krypto-Fonds abzuziehen, deutet darauf hin, dass Anleger hinsichtlich der Zukunft dieser digitalen Vermögenswerte nervös sind. Da starke Wirtschaftsdaten eine Zinssenkung unwahrscheinlicher machen und der Preis von Bitcoin weiter zu kämpfen hat, fragen sich viele, ob dies nur ein vorübergehender Abschwung oder ein Zeichen für größere Probleme ist, die noch kommen werden.
Bitcoin-Fonds verzeichneten in der vergangenen Woche erhebliche Abflüsse, da immer mehr Anleger auf einen Kursrückgang setzten. Solide Wirtschaftsdaten aus den USA haben es weniger wahrscheinlich gemacht, dass die Federal Reserve die Zinssätze erheblich senkt, was dazu führt, dass einige sich von riskanteren Anlagen wie Bitcoin zurückziehen. Während der Bitcoin-ETF von BlackRock mit positiven Zuflüssen gegen den Trend verstieß, scheint die allgemeine Stimmung auf dem Markt negativ zu sein, wobei Anleger auch aus Ethereum- und anderen Kryptowährungs-Fonds abziehen. Während der Markt auf weitere Signale der Federal Reserve wartet, bleibt die Zukunft von Bitcoin und anderen digitalen Vermögenswerten ungewiss.