Spot-Bitcoin-ETFs in den USA kaufen Bitcoin schneller, als es gemint wird, und schaffen damit eine einzigartige Situation auf dem Markt.
Diese börsengehandelten Fonds, die direkt in Bitcoin investieren, sind seit ihrem Start im Januar 2024 bei Investoren beliebt. Allein im Oktober nahmen US-Bitcoin-ETFs mehr als 3 Milliarden US-Dollar ein und erzielten damit einen ihrer bisher besten Monate. Diese wachsende Nachfrage hat dazu geführt, dass ETF-Emittenten mehr Bitcoin kaufen, als jede Woche gemint werden, was erhebliche Auswirkungen auf das Angebot der Kryptowährung hat.
Während der Handelswoche vom 21. bis 25. Oktober kauften Spot-Bitcoin-ETFs zusammen 15.194 BTC. In diesem Zeitraum konnten die Miner hingegen nur 3.150 BTC produzieren. Dies zeigt, dass die Nachfrage von Bitcoin-ETFs jetzt viel größer ist als das neue Bitcoin-Angebot, das auf den Markt kommt. Daten von HODL15Capital zufolge beliefen sich die Zuflüsse aus ETFs in dieser Woche auf rund 1,83 Milliarden US-Dollar. Diese Nachfrage hat dazu geführt, dass ETF-Emittenten Bitcoin in einem beispiellosen Tempo erwarben, was zu einem Anstieg ihrer Bestände führte.
Im Oktober 2024 kauften Spot-Bitcoin-ETFs in den USA insgesamt 45.557 BTC, womit dies nach ihrer ersten Zulassung der vierthöchste Monat für Bitcoin-Akquisitionen durch ETFs war. Mit diesen laufenden Käufen halten ETF-Emittenten jetzt fast eine Million BTC und repräsentieren damit einen großen Teil des gesamten Bitcoin-Angebots. Zum 25. Oktober beliefen sich die kombinierten Bestände an Bitcoin-ETFs auf 977.122 BTC, nur noch 22.878 BTC von der Marke von einer Million BTC entfernt. BlackRock, der weltweit größte Vermögensverwalter, hält etwa 403.714 BTC, was fast 2 % des gesamten Bitcoin-Angebots entspricht. Damit ist BlackRock unter den ETFs der führende Bitcoin-Inhaber.
Die rapide Akkumulation von Bitcoin durch ETFs hat die Aufmerksamkeit von Marktanalysten auf sich gezogen, die glauben, dass dies erhebliche Auswirkungen auf das Marktverhalten von Bitcoin haben könnte. Wenn sich diese Akkumulationsrate fortsetzt, könnten die ETF-Bestände bald die Menge an Bitcoin übersteigen, die Satoshi Nakamoto, der Schöpfer von Bitcoin, besitzt. Satoshi, der die frühesten Bitcoins gemint und beim Start des Netzwerks geholfen hat, soll etwa eine Million BTC besitzen. Laut Bloomberg-ETF-Analyst Eric Balchunas sind die ETFs bereits zu 97 % auf dem Weg, eine Million BTC zu halten, und zu 87 % auf dem Weg, Satoshi’s Bestände zu übertreffen. Diese Entwicklung signalisiert eine Verschiebung auf dem Bitcoin-Markt, da institutionelle Akteure wie BlackRock zu einigen der größten Bitcoin-Inhaber werden.
Der wachsende Einfluss von ETFs auf das Bitcoin-Angebot wirft Fragen darüber auf, was dies für den Preis und die Marktstabilität der Kryptowährung bedeutet. Da das Gesamtangebot an Bitcoin auf 21 Millionen begrenzt ist, macht die begrenzte Verfügbarkeit den Markt anfälliger für große Käufe. Je mehr Bitcoin diese ETFs halten, desto stärker könnten sie den Preis beeinflussen, wenn sie kaufen oder verkaufen. Einige Analysten glauben, dass die Konzentration von Bitcoin auf ETFs zu einer höheren Preisvolatilität führen könnte. In Zeiten starker Käufe könnten die Preise stark ansteigen, während erhebliche Verkäufe zu einem plötzlichen Preisverfall führen könnten. Dieser Effekt wäre besonders deutlich, da das Angebot an Bitcoin begrenzt ist.
Marktexperten betonen außerdem, dass ETFs mit zunehmender Ansammlung von Bitcoin mehr Kontrolle über die Liquidität von Bitcoin erlangen. Liquidität bezieht sich darauf, wie einfach ein Vermögenswert gekauft oder verkauft werden kann, ohne seinen Preis zu beeinträchtigen. Ein liquider Markt verfügt in der Regel über ein großes Angebot, das für den Handel zur Verfügung steht, was die Preise stabil hält. Wenn jedoch einige wenige große Inhaber den Großteil der Bitcoin kontrollieren, könnten sie unbeabsichtigt größere Preisschwankungen verursachen. Dies macht den Bitcoin-Markt anfälliger für plötzliche Preisänderungen, wenn ETFs beschließen, mehr zu kaufen oder einen Teil ihrer Bestände zu verkaufen.
Viele Investoren betrachten Spot-Bitcoin-ETFs als eine sichere und regulierte Möglichkeit, in Bitcoin zu investieren, was die hohe Nachfrage erklärt. Diese ETFs bilden den Bitcoin-Preis direkt ab, im Gegensatz zu Futures-ETFs, die sich auf Kontrakte verlassen, um zukünftige Bitcoin-Preise vorherzusagen. Da Spot-ETFs echte Bitcoin und nicht Kontrakte halten, haben sie einen direkteren Einfluss auf den Markt. Mit zunehmender Nachfrage nach diesen Fonds müssen ETF-Emittenten mehr Bitcoin kaufen, was wiederum das Angebot für andere Käufer verringert und den Preis in die Höhe treiben kann. Einige glauben, dass diese starke Nachfrage nach Spot-Bitcoin-ETFs anhalten wird, da sich immer mehr Investoren an sie wenden, um sich Bitcoin auszusetzen, ohne es selbst kaufen oder speichern zu müssen.
Analysten gehen davon aus, dass dieser Trend einer hohen Bitcoin-Akkumulation durch ETFs weitergehen könnte, insbesondere da sich immer mehr Investoren für Bitcoin interessieren. Mit der hohen Nachfrage nach Spot-Bitcoin-ETFs besteht auch das Risiko potenzieller Preisschwankungen in Zeiten schneller Zuflüsse oder Abflüsse. Wenn große Mengen Bitcoin plötzlich gekauft oder verkauft werden, könnte der Markt mit spürbaren Preisverschiebungen reagieren. Dies liegt daran, dass das feste Angebot an Bitcoin begrenzt, wie viel neues Bitcoin zu einem bestimmten Zeitpunkt auf den Markt kommen kann, und es dadurch anfällig für große Veränderungen in der Nachfrage macht. Infolgedessen könnte der wachsende Anteil der ETFs am Bitcoin-Angebot den Markt reaktionsfähiger auf plötzliche Kauf- oder Verkaufsaktivitäten dieser Fonds machen.
Neben BlackRock häufen auch andere ETF-Emittenten erhebliche Bitcoin-Reserven an. Zusammen halten diese Fonds